Wenn eine Beziehung nicht gepflegt wird – geht sie i.d.R. zwangsläufig in die Brüche! Das wissen viele Paare nicht oder sind vom Alltagsstress so eingenommen, dass sie dem nicht nachkommen.
Anfängliche Euphorie, Romantik und Erotik / Sex wird von Routine und Verpflichtungen abgelöst.
Menschen können sich, in einer Beziehung, auch unterschiedlich entwickeln – und sich dabei schlicht (aus den Augen) verlieren. Besonders, wenn sie sich jung kennengelernt haben.
Oder die Anfangsbedingungen waren keine gute Basis für die Entwicklung einer tragfähigen Beziehung (z.B. one-night-stand, von-zuhause oder vom-Ex-weg-wollen oder nicht-alleine-sein-können). Die daraus resultierende Problematik kann sich erst später zeigen.
Mancher finden sich auch in einer Beziehung wieder, von der er nicht sicher weis, ob er den Partner liebt, ihn heiraten oder gar Kinder will – fühl sich aber unter Druck gesetzt, genau diese Entscheidung nun zu treffen. Betroffene nehmen aber ihre Gefühle gar nicht ausreichend war oder kennen ihre eigenen Bedürfnisse zu wenig – für eine Entscheidung solcher Tragweite.
Paartherapeut Dipl.-Psych. Oliviero Lombardi, in der SWR3 Beziehungsshow vom 2.11.2020 im Interview zum Thema „Fremdgehen“ und zum Umgang mit dem EX vom 03.12.2021:
SWR „Beziehungsshow“: Seitenspruenge, Fremdgehen, Betrug, Paartherapie
SWR „Beziehungsshow“: Umgang mit dem Ex-Partner
Paarprobleme verstehe ich grundsätzlich als ein Signal, dass eine bestimmte Entwicklungsaufgabe nicht gemeistert wurde oder aufgetretene Probleme nicht gelöst wurden.
Z.B. Außenbeziehungen bzw. Fremdgehen, Sex mit anderen finden oft statt, vor dem Hintergrund unbefriedigendem Sexuallebens in der Ehe bzw. Partnerschaft. Ein Auseinanderleben (d.h. keine gemeinsamen Interessen mehr haben, oder sich nichts mehr zu sagen haben), ist die Folge gegenseitiger Vernachlässigung und mangelnder Kommunikation auch einmal liegen der gemeinsamen Sexualität.
Oft führt die Beziehungsdynamik auch dazu, dass ungünstige Rollen von den Partnern eingenommen werden oder der Partner in diese gedrängt wird. Z.B. die Frau „nur noch“ als Mutter der Kinder wahrgenommen wird oder der Mann vorrangig als Ernährer der Familie.
Gegenseitige Wertschätzung, Respekt und Interesse bleiben dann auf der Strecke, in der Folge geht die Liebe verloren.
Paartherapeut Dipl.-Psych. Oliviero Lombardi, in der SWR Beziehungsshow „Lust statt Frust“ vom 17.03.2023:
Andere Menschen haben grundsätzlich Schwierigkeiten sich auf eine Beziehung einzulassen und halten sich für beziehungsunfähig oder wissen nicht, wie sie ihr Singledasein beenden können.
Persönliche individuelle Faktoren spielen natürlich auch eine große Rolle. Hier stellt sich die Frage, wie gut passen zwei Menschen überhaupt zusammen? Und bilden die jeweiligen Profile bzw. Schemata eine Basis für eine erfüllende konstruktive Beziehung? Oder war seinerzeit die Wahl des Anderen schlicht bedingt durch die Passung der „Macken“? So kann aus Bewunderung schnell Eifersucht werden oder aus Geborgenheit wird Verlassensangst.
Wichtig ist – die sogenannte Innere Landkarte, die eigene und die des Partners, besser kennen zu lernen sowie den jeweiligen Anteil an Problemen und Lösungen zu verstehen
Mein Paar-Therapieansatz ist systemisch. Das bedeutet, dass nicht der Eine oder Andere Schuld ist an der problematischen Situation sondern das der entwickelte Teufelskreis bzw. das destruktive Muster erkannt und verändert werden muss.
Während der Paartherapie ist es m.E. erforderlich, das die jeweiligen Bedürfnisse erkannt und ausgesprochen werden und das, auf der Basis dieser Erkenntnis „verhandelt“ werden muss, inwieweit die jeweiligen Bedürfnisse eine gemeinsame Schnittmenge haben, vom Partner akzeptierbar sind und wie diese befriedigt werden können. Das wäre dann die Basis einer guten Beziehung. Ebenso ist es wichtig dass man seine eigenen Bedürfnisse bezüglich Sex kennt und auch dem anderen kommunizieren kann. Ein befriedigender Sex ist am Ende die Basis für eine Paarbeziehung und mach den Unterschied zu einer Freundschaft oder ähnlichem aus.
Häufig sind es auch Kommunikationsprobleme und mangelnde Konfliktlöse-Kompetenz, die Paare an den Rand ihrer Belastbarkeit führen. Hier moderiere ich das Gespräch des Paares und vermittle bzw. übe mit den Betroffenen konstruktive Kommunikation und den lösungsorientierten Umgang mit Konflikten.
In meinem Video „Beziehungsprobleme: Verstehen und Lösen“ gehe ich noch ausführlicher auf die Zusammenhänge ein und erkläre, was Sie tun können.
Schlussendlich ist das Ziel der Therapie die gegenseitige Liebe wieder zu entdecken oder zu reaktivieren.
In den Fokus und in Erinnerung gerufen gehört dann – was am anderen liebenswert war und/oder ist. Liebe kann m.E dann (wieder) entdeckt werden, wenn ein Paar sich positiv erlebt. Also gemeinsame quality-time bzw. flow erlebt. Und gemeint ist hier nicht – abends vor dem Fernseher in Jogginghose abhängen ;-).
Sich füreinander diese Zeit nehmen und und die Beziehung pflegen muss geplant, organisiert und gelebt werden. Z.B. mit einem regelmäßigen Paartag oder dem Beginnen eines gemeinsamen Hobbys oder Projektes.
Sollte in der Paartherapie die Klärung der Situation dazu führen, dass keine gemeinsame Paarbeziehung mehr möglich oder gewollt ist, unterstütze ich eine Trennung in Frieden und den Wechsel in eine Elternbeziehung (zum Kindeswohl).
Singles bzw. Menschen nach einer Trennung, helfe ich zu verstehen was sie (immer wieder) in diese Situation bringt und erarbeite mit ihnen neue Strategien und „Methoden“ in besseren Kontakt mit potentiellen Partnern zu kommen und/oder eine tragfähige Beziehung aufzubauen.
In meiner Therapie arbeite ich in einer Sitzung entweder mit beiden, oder einem bzw. auch im Wechsel je nach Erfordernis bzw. Möglichkeit.
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